Wingsuit – Das Gefühl vom Fliegen
Wer bereits vom Basejumping oder Fallschirmspringen gehört hat, hat sicherlich auch hier und da schon einmal den Begriff "Wingsuit" aufgeschnappt. Beim Wingsuit, zu Deutsch "Flügelanzug" handelt es sich um ein Kleidungsstück, bei welchem die Beine durch Stoff miteinander verbunden sind. Zwischen den Armen und bis zur Hüfte befindet sich ebenfalls eine Stoffverbindung.
Mit Hilfe dieser Tragflächen soll es dem Fallschirmspringer vor dem Öffnen des Fallschirmes möglich sein in der Luft besser zu navigieren. Anstatt somit gerade nach unten zu fallen, ermöglichen diese Stoffverbindungen eine nahezu geradlinigen Flug über die Landschaft.
Die Gleitzahl der Wingsuit
Beim Horizontalflug mit einem Wingsuit spricht man von der sogenannten "Gleitzahl". Diese liegt etwas bei 1:3, was soviel bedeutet wie, dass bei einer Fallhöhe von etwa 1 Meter, man sich 3 Meter horizontal bewegt.
Erfahrung ist das A und O
Wer in Deutschland mit einer Wingsuit über die Landschaft hinweg gleiten möchte, muss eine Mindestzahl von 200 Fallschrimsprüngen erfolgreich absolviert haben. Selbst mit diesem hohen Erfahrungsgrad im Fallschirmspringen, darf jedoch zunächst nur unter Anleitung eines Trainers geflogen werden. Zusätzlich müssen Base-Springer sich in Deutschland für jeden Sprung eine entsprechende Genehmigung einholen, da nicht zuletzt auch Landeplätze erst freigegeben werden müssen.
Gleit-Varianten
Beim sogenannten Wingsuit Base-Jumping springt man wie der Name sicherlich schon vermuten lässt, vom nächstgelegenen hohen Punkt in die Tiefe. Beliebt sind dabei unter anderem Berge wie der Brento oder der Changtse. Bei einer Absprunghöhe von einigen tausend Metern fliegt man so bis auf eine Höhe von knapp 1.5 Kilometern und öffnet anschließend den Fallschirm. Im Vergleich zum einfachen Fallschirmspringen wird der Fallschirm beim Wingsuitgleiten etwa 500 Meter höher geöffnet.
Beim "Proximity Flying", fliegt man über Hänge. Viele der Sportler tragen dabei eine Helmkamera, um die spektakulär anmutenden Flüge für die Nachwelt zu sichern.
Die Wingsuits sind aufgrund ihres Verwendungszwecks entsprechend warmhaltend konzipiert. Vergleichen kann man dies zum Beispiel mit Motorschlitten Bekleidung Snowmobil oder wie man sie bei anderen Wintersportarten trägt. Abhängig vom jeweiligen Wingsuitmodell können Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Selbstverständlich ist es dabei wichtig, dass man im Inneren des Anzugs nicht friert.
Wingsuits gibt es sogar in einer besonders technischen Variante. Auch das Militär hat Gefallen an der Idee des schnellen Gleitens gefunden. Inzwischen gibt es bereits einen Prototyp, mit welchen man aus einer Absprunghöhe von etwa 10 Kilometern über 40 Kilometer weiter gleiten kann und für die gesamte Strecke lediglich 15 Minuten benötigen soll.