15 Tipps für einen guten Saisonstart
1. Gelenke schmieren und Getriebe ölen
Die letzten Monate hat der Körper im Winterschlaf verbracht. Jetzt sollte er geweckt werden. Dafür kann man einiges im Alltag tun: Die Mittagspause kann man zum Beispiel für flotte Spaziergänge nutzen. Die Benutzung von Liften und Rolltreppen sollte man auf ein Minimum reduzieren, wenn nicht gar vermeiden und die Einkäufe mit dem Rad oder zu Fuß erledigen. Manchmal kann man jedoch auf Auto, Bus oder Bahn nicht verzichten. Um sich dennoch etwas gutes zu tun sollte man einen weiter entfernten Parkplatz benutzen bzw. eine Haltestelle eher aussteigen und den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegen.
2. Überprüfung des Touren
Neue Wanderstiefel müssen stets eingelaufen werden. Dazu kann man den Spaziergang in der Mittagspause oder die Einkaufstour nutzen. Hierbei kann man die Schulter auch wieder an die Last eines Rucksackes gewöhnen. Bei älteren Schuhen, Funktionsjacken und Softshellhosen müssen die wetterschützenden Wirkungen überprüft werden. Eventuell benötigen diese Sachen eine Frischzellenkur, weil zum Beispiel der Regen nicht mehr richtig abperlt.
3. Frühjahrsfallen gekonnt umgehen
Auf manchen Wegen im Mittelgebirge kann noch Schnee liegen, nicht nur in den Alpen. Es gibt Hütten und Wanderheime die eventuell noch geschlossen oder verkürzte Offnungszeiten haben. Außerdem müssen noch die Sommerbrücken errichtet und die Drahtseilversicherungen gelegt werden. Deshalb ist es wichtig sich vor einer Tourenplanung genauestens über die Verhältnisse vor Ort zu informieren. So ist man vor Überraschungen sicher. Auskunft darüber kann man sich bei Tourismusämtern und Bergbahnbetreibern holen.
4. Entlastung des Kreuzes
Der Rucksack muss zum Träger passen um sein ganzes Komfortpotenzial auszuspielen. Aus diesem Grund werden viele in unterschiedlichen Größen angeboten. Rücken- oder Schulterträgerlänge wiederum lassen sich bei anderen Modellen verstellen. Die richtige Länge zu finden ist nicht einfach. Von oben schräg nach vorne auf den Schultergurt müssen die Lastenkontrollriemen herablaufen. Bei kleinen Daypacks dürfen die Riemen waagerecht nach vorn laufen. Vor dem Aufsetzen des Rucksackes müssen alle Träger gelockert werden. Hat man den Rücksack aufgesetzt beugt man den Oberkörper nach vorne. Der Hüftgurt wird jetzt mittig oder minimal oberhalb des Hüftknochens positioniert. Sitzt er richtig, wird er festgezogen. Zum Schluß werden erst die Schulter- und dann die Lastkontrollriemen gestrafft. Die Lastenverteilung sollte man während einer Tour ruhig mal etwas ändern. Lockert man die Schulterriemen und strafft die Lastenkontrollriemen werden die Schultern entlastet. Verfährt man andersherum entlastet man wiederum die Hüfte.
5. Aktivierung des inneren Pfadfinders
Damit man unterwegs weniger die Karte benutzen muss, kann man sich den Wegverlauf grob einprägen. Nützliches Hilfsmittel ist ein Smartphone mit Navigationssoftware. Hier kann man die fertige Tour eingeben.
6. Schaffen einer guten Grundlage
Um den Körper am besten auf die Tourbelastungen vorzubereiten ist ein üppiges, kohlenhydratreiches Frühstück wichtig. Am besten ist Müsli mit frischen Früchten. Wer dies nicht mag darf auch Marmeladenbrote zu sich nehmen.
7. Vertrauen auf Altbewährtes
Man sollte auf Experimente verzichten, vor allem bei den Schuhen. Wurden die alten durch neue ersetzt, müssen die neuen Schuhe über mehrere Tage gründlich eingelaufen werden. Dies erledigt man am besten während des Alltages. Einlegesohlen sind vom Experimentierverbot ausgenommen. Aber man sollte nicht die erstbesten nehmen sondern sich möglichst von einem Fachhändler beraten lassen.
8. Bestens gewappnet für jede Situation
Um für jeden Fall gerüstet zu sein gehört ein Erste-Hilfe-Set in den Rucksack. Zu Beginn der Wandersaison ist es wichtig die Tabletten und sterilen Verbände hinsichtlich ihrer Haltbarkeit zu überprüfen und eventuell auszutauschen. Wichtig ist auch die Kontrolle aller Notfallnummern. Da die Tage noch kurz sind benötigt man eine Stirnlampe. Es empfiehlt sich die Batterien in diesen gegen frische austauschen. Natürlich dürfen die Topokarte, Proviant und ausreichend Getränke nicht fehlen.
9. Langsam starten und öfter Pausen machen
Wichtig ist in den ersten 15 – 30 Minuten das Tempo zu drosseln. Kann man gelassen durch die Nase atmen oder sich locker unterhalten hat man die richtige Laufgeschwindigkeit gefunden. Wenn man zu schwitzen anfängt ruhig eine Gangart runter schalten und/oder eine Kleidungsschicht ablegen. Zwischendurch ruhig ein paar Pausen machen, die nicht nur dazu dienen etwas zu essen oder zu trinken. Man kann dabei auch den Ausblick auf die frühlingshaften Landschaften genießen. Damit man sich dabei auch einmal auf eine Bank setzen kann ist es gut, wenn man ein aufblasbares Sitzkissen im Rucksack hat.
10. Immer schön auf Kurs bleiben
Bei der Routenplanung ist es wichtig sich markante Punkte wie Hütten, Brücken, Burgen oder Wegkreuzungen zu merken. So hat man während der Wanderung Orte, die man immer überprüfen kann. Ist man sich doch unsicher, hilft ein Blick auf die Topokarte oder das GPS-Gerät sicher weiter. Um sich vor Verzögerungen und riskanten Abkürzungen zu schützen darf man ruhig öfter die Richtung überprüfen. Wanderer sollten sich nicht nur auf das GPS-Gerät verlassen sondern immer eine aussagekräftige Topokarte im Maßstab 1:50000 oder 1:25000 mit sich führen. So hat man immer noch eine Überprüfungsmöglichkeit der Route wenn das GPS mal ausfällt oder die Batterien den Geist aufgeben.
11. Wildtieren richtig begegnen
Im Gebüsch lauert die größte Gefahr, auch wenn dies winzig ist: die Zecken. Tagsüber hilft ein Abwehrspray aus der Apotheke. Aber das abendliche Absuchen des Körpers ist trotzdem wichtig. Leichter zu erkennen sind dagegen die Wildschweine. Begegnet man einem, vielleicht sogar mit Frischlingen, dann ganz langsam und ruhig zurückgehen.
12. Schneefelder gekonnt queren
Bei steilen Altschneefeldern ist vorsichtig geboten. Vielen Wanderern sind diese schon zum Verhängnis geworden. Ist der Schnee weich genug, dass man mit der Schuhkante Stufen hineintreten kann, ist die Querung mit Trekkingstöcken halbwegs sicher. Ist jedoch Hartschnee und Eis vorhanden helfen nur noch Leichtsteigeisen oder Grödel (4- oder 6-zackiges kleines Notsteigeisen). Diese gehören bei Touren im Frühjahr in den Voralpen oder Alpen genauso wie Trekkingstöcke zur Pflichtausrüstung. Hat man diese doch nicht dabei empfiehlt es sich vor heiklen Stellen umzukehren. Dadurch verhindert man möglicherweise einen gefährlichen Sturz.
13. Extratouren zulassen
Etwas, was man nicht vergessen sollte: Man wandert zum Vergnügen und darf die Umgebung ruhig genießen. Dies beinhaltet, dass gemachte Pläne und Touren auch mal über den Haufen geworfen werden dürfen, z. B. um Aussichtspunkte, nahe Gipfel oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Sieht ein anderer Weg viel interessanter aus als der vorher gewählte, dann folgt man einfach diesem.
14. Frisches Wasser
Über den Tag verteilt sollte man schon zwei bis drei Liter Wasser oder Schorle zu sich nehmen, sonst geht einem bei der Wanderung fix die Puste aus. Möchte man aber nicht alles mit sich tragen, kann man die Quellen am Wegesrand, die Trinkwasserbrunnen oder die Gasthäuser zum Auftanken nutzen.
15. Energie sparen
Schlangenförmige Routen wählt man am besten bei Wegen über steiles, ruppiges Gelände. Diese entlasten die Waden. Hierbei kann man die Außenkanten der Schuhe effektiv in die Wiesen bzw. ins Geröll drücken. Die Bodenhaftung wird dadurch verbessert. Idealerweise macht man hier kleine Schritte. Bei Pausen stellt man sich frontal zum Hang, macht einen Schritt nach vorne und stützt sich auf den Knien ab, mit beiden Händen. Das hintere Bein wird voll durchgestreckt. Dabei entlastet man die Muskeln. Geht man durch Schnee, schlägt man vorher ebene Trittflächen. Für einen leichteren Abstieg benutzt man Trekkingstöcke. Diese dürfen jedoch nicht zu lang eingestellt sein. Am stützt man sich auf diesen ab, indem man sich nach vorne beugt. Die Gelenke werden dabei geschont. Wichtig: Ferse mit Nachdruck auf weichem oder rutschigem Grund setzen.