Hüttenurlaub im Spätsommer
Auch die Tage zwischen Sommer und Herbst haben ihren Reiz: Die Temperaturen sind angenehm und das Licht leuchtet golden. Da bietet sich ein Urlaub in den Hütten an.
Wenn die Alpen im letzten Abendlicht rot glühen will niemand diesen Anblick verpassen und ins Tal absteigen. Für solche Fälle gibt es die Berghütten, die das ganze Jahr über geöffnet haben oder ihre Saison auf diese Tage ausrichten. Denn nicht nur im Sommer kann man über Almwiesen wandern, auf Gipfel steigen oder Murmeltiere und Gamsböcke beobachten. Doch sollte man zu dieser Jahreszeit die kürzer werdenden Tage einplanen. Bevor man sich auf eine solche Tour begibt ist es wichtig sich vorher zu erkundigen, welche Hütten wie lange geöffnet sind oder ob diese einen Winterraum offenhalten. Meist sind die Schlüssel für die Berghütten bei einer Stelle im Tal oder bei einer Sektion des Deutschen Alpenvereines hinterlegt. 10 Berghütten für Bergwandertouren
Tipp 1 – Lenggrieser Hütte, Bayern
Die Lenggrieser Hütte liegt im Bayrischen Voralpenland und ist das ganze Jahr über geöffnet. Nur Dienstags ist hier geschlossen. Eine mögliche Wegvariante ist der Aufstieg von Lenggries aus über den Grasleitensteig. Dies dauert gut 1,5 Stunden. Ist man oben angekommen kann man in der Gastwirtschaft Spezialitäten vom Rind und Bier aus der Gegend erhalten. Für die Übernachtung stehen Mehrbettzimmer und sogar ein Schnarchlager bereit. Am nächsten Morgen kann man das z. B. auf den in Nähe liegenden Seekarkreuz (1601m, Dauer ca. 1 Stunde) oder auf den Fockenstein (1564 m, Dauer 2,5 Stunden) wandern.
Tipp 2 – Falkenhütte, Karwendel
Die Falkenhütte liegt auf 1848 m Höhe direkt vor den eindrucksvollen Lalidererwänden im Karwendel und hat bis Mitte Oktober geöffnet. Für Wanderer, die gerne eine mehrtägige Tour absolvieren möchten bietet sich die viertägige Karwendeltour an. Diese führt von Hinterriß nach Pertisau. Übernachtet wird dabei auf der Falkenhütte, Lamsenhochhütte und im Alpgasthof Eng. Der schönste Aufstieg zur Hütte ist vom Risstal her über den kleinen Ahornboden. Dies dauert 4 Stunden und ist der 1. Tag der Karwendeltour. Wer keine Tour machen möchte hat hier oben die Auswahl zwischen vielen Gipfel, die um die 2000 m sind.
Tipp 3 – Kreuzwiesenhütte, Südtirol
Die Kreuzwiesenhütte liegt auf 1924 m Höhe und ist vom Weiler Rungg aus über Wiesen und durch den Wald zu erreichen. Geöffnet hat sie bis Anfang November. Übernachten kann man in Doppel- und Mehrbettzimmer oder einer Almwohnung sowie auf einem Matratzenlager. Das Wegenetz, das um die Hütte angelegt ist, eignet sich für zügige Bergtouren und auch leichten Spaziergängen.
Tipp 4 – Gasthaus Aescher, Appenzell
Von der Bergstation Ebenalp dauert es nur eine Viertelstunde bis zum Gasthaus. Ein kurzer Abschnitt führt die Wanderer sogar durch Höhlen. Es bietet sich ein herrlicher Ausblick über das Appenzeller Land und Teile der Bodenseeregion. Das Gasthaus erwartet seine Gäste bis 31. Oktober.
Tipp 5 – Meissner Haus, Tuxer Voralpen
In der Nähe von Innsbruck liegt das Meissner Haus auf 1720 m Höhe. Das ganze Jahr über ist hier Saison. Für Übernachtungen stehen 68 Schlafplätze bereit. Neun dieser Plätze sind in Zimmern. Die umliegende Gipfel werden von Wanderern im Sommer erkundet. Im Winter wird die Hütte von Skitourengeher und Schneeschuhwanderer besucht. Eine empfohlene Route läuft von Mühltal, wo das Auto abgestellt werden kann, durch das Viggartal zur Hütte. Der Weg dauert ca. 2 Stunden.
Tipp 6 – Ostpreussenhütte, Salzburg
Genuss steht bei der Ostpreußenhütte, gelegen im Berchtesgadener Alpen auf 1630 m Höhe, ganz oben und zwar das ganze Jahr über. Die Zutaten für die Speisen kommen aus der Region. Der Gastraum wirkt auf die Wanderer urig, ebenso die Betten und Lager. Auf der Terrasse kann man die letzten Sommertage genießen. Gut zwei Stunden dauert der Aufstieg von Werfen aus. Touren durch das Hochkönigmassiv und Hagengebirge werden vor Ort angeboten.
Tipp 7 – Rotwandhaus, Schlierseer Berge
Das Rotwandhaus liegt auf 1737 m und hat bis Ende Oktober geöffnet. Neben regionalen Zutaten für die Küche gehört selbst geräucherter Speck zu den lokalen Schmankerln. Es führen zwei Wege zum Rotwandhaus hinauf. Der erste beginnt an der Kirche in Spitzing. Beim Gasthaus „Neue Wurzhütte“ folgt man dann dem Forstweg und den Schildern „Rotwandhaus“. In ca. 2,5 Stunden ist man dann am Ziel. Bei der zweiten Route nutzt man ein Stück des Weges die Taubensteinbahn und wandert dann in 1,5 Stunden bis zur Hütte. Dieser Weg hat jedoch zwei steilere Passagen. Nach dem Essen kann man sich auf gemütlichen Lagern ausruhen. Angeboten werden Halb- und Ganztagestouren. Eine ist eine vierstündige Wanderung über Taubensteinhaus und Großtiefentalalm.
Tipp 8 – Emser Hütte, Bregenzerwald
Diese Hütte liegt auf 1298 m Höhe über dem Rheintal. Außer Montags ist die Emser Hütte das ganze Jahr über geöffnet und verfügt über 20 Schlafplätze. Vom Bergdorf Ebnit benötigt man eine Dreiviertelstunde hinauf zur Hütte. 2,5 Stunden benötigt man von der Kleinstadt Hohenems aus. Bis in den Herbst hinein ist eine Gipfeltour auf die Hohe Kugel (1645 m) möglich. Dies dauert ca. 1,5 Stunden. Der Klettergarten „Löwenzähne“ liegt nur 30 Gehminuten entfernt.
Tipp 9 – Wiwannihütte, Wallis
Der schönste Zustieg zur Wiwannihütte (2470 m), die bis Mitte Oktober geöffnet ist, führt über den Baltschieder Klettersteig aus dem gleichnamigen Tal hinauf. Während der Fünfstündigen Kletterwanderung überwindet man 1300 Höhenmeter. Auch Normalwanderer gelangen zu der Hütte. Ab Ausserberg sind es 4 Stunden. Bis zum Fuxtritt-Parkplatz kann man auch mit einem Taxibus fahren. Für den Rest der Strecke benötigt man dann nur noch 1,5 Stunden und man sich 900 Höhenmeter erspart. Die Hütte bietet 30 Lager. Ab einer Viertelstunde Reichweite bieten sich viele Klettermöglichkeiten. Von der Hütte aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Walliser 4000er. Deshalb gilt sie auch als Paradebalkon der Schweiz. Für Kletterfans bietet sich hier eine interessante Abstiegsvariante: über ein Höhlensystem im Berg, den sogenannten „Nasenlöchern“. Es empfiehlt sich Taschenlampen mitzunehmen. Dies zählt zu den leichten Klettereien.
Tipp 10 – Heinrich-Kiener-Haus, Salzburg
Das auf 1800 m Höhe gelegene Heinrich-Kiener-Haus wird privat geführt. Egal aus welcher Richtung man kommt, ob von Bischofshofen, Ginau, Hüttau, St. Johann, Pöham oder Wagrain, der Zustieg dauert immer 2 Stunden. Die Gaststube bietet Platz für 50 Wanderer und es stehen 26 Schlafplätze zur Verfügung. Bekannt ist das Haus für seine Aussichten auf den Hochkönig, das Tennengebirge, die Berchtesgadener Alpen, die Hohen Tauern und den Großglockner. Bis Mitte/Ende November kann man hier prächtige Sonnenauf- und -untergänge beobachten.