Reise auf die Schafsinseln – Die Färöer
Wie grüne Haifischflossen recken sich die Färöer-Inseln inmitten des Nordatlantik aus dem Meer empor. Hier sind Wind und Wetter die bestimmenden Faktoren. Das dramatische Landschaftsbild ist von einer beeindruckenden Schroffheit geprägt. Wanderrouten zu entlegenen Zipfeln führen auf unwegsamen Schafspfaden entlang. Die beste Reisezeit ist von Ende Mai bis Anfang September. Auch wenn es Sommer ist, die Temperaturen liegen meist zwischen 12 bis 14 Grad. Auf den Färöer muss man immer mit einem schnellen Wetterwechsel rechnen. In einem Moment scheint die Sonne und im nächsten verhüllen sich die Berge wieder und es fängt an zu regnen.
Doch zuerst steht einem eine 30-stündige Fährfahrt zu den Färöer-Inseln bevor, die sowohl ruhig aber auch mit sehr starken Wellengang verlaufen kann. Die Färöer werden auch „The Land of Maybe“, das Land des Vielleicht, genannt. Meist kommt man im Nebel auf der Insel an. Möchte man dieses Land besuchen, sollte man dies Ende Juli tun. Am 28. und 29. Juli wird das Olavsfest, der Nationalfeiertag, gefeiert. Dann sieht man an allen Ecken Menschen in bunten Trachten. Nach einer ersten Stärkung kann man von der Hauptstadt Tórshavn nach Kirkjubøur, dem alten Bischofssitz, wandern.
Zu den Nordinseln geht es dann weiter mit dem Auto über Brücken und Tunneln. Auf Klaksvík gibt es einen Zeltplatz, den man als Ausgangspunkt für einige Wanderungen benutzen kann. Zu entlegenen Dörfern führen schmale Straßen, die an den Kanten der Eilande liegen. Oft gibt es in diese Dörfern nur eine Handvoll Häuser. Die nördlichste Siedlung der Schafsinseln ist Viđareiđi. Um dorthin zu gelangen muss man durch düstere, einspurige Tunnel. Das Kap Enniberg, die Nordspitze Viđoys, ist gut 750 m hoch. Doch ein Aufstieg ist nur bei schönen Wetter möglich. Doch oft hängen die Wolken tief.
Die Färöer-Inseln werden oft als Zwischenstopp für Reisen nach Island genutzt. Deshalb sind Campingplätze rar. Ein weiterer befindet sich in Elduvík, wo man umsonst zelten kann. Jedoch gibt es hier kein heißes Wasser und keine Dusche.
Ein weiterer Ort, den man besichtigen sollte ist Gjógv, wo sich kleine Häuser dicht aneinander drängen. Hier befindet sich eine Kluft, das eine Art natürlicher Hafen ist. Die Boote können hier geschützt vor den chaotischen Wellen landen. Per Seilwinde werden sie dann auf eine Rampe gezogen.
Möchte man mit der Fähre woanders hin fahren, sollte man flexibel sein. Alles hängt vom Wetter ab. Stürmt und regnet es oder ist es bis auf Meereshöhe vernebelt bleiben die Fähren im Hafen. Die Färinger, wie die Bewohner der Färöer-Inseln heißen, sagen dann „Kanska“, was „vielleicht“ bedeutet.
Von Sørváfur, auf der Insel Vágar, geht es mit der Fähre weiter nach Mykines, der westlichsten Insel der Färöer. Diese Insel ist autofrei und bekannt als Vogelparadies. Ist man zurück auf der Insel Vágar, sollte man eine Wanderung zum Wasserfall Bøsdalsfossur unternehmen. Er stürzt sich vom See mit zwei Namen direkt in das Meer. Während die Bewohner des Westufers den See „Sørvágsvatn“ nennen, heißt er bei den Bewohnern des Ostufers „Leitisvatn“. Der See ist der größte der Färöer. Zurück auf die Hauptinsel Streymoy gelangt man durch den Mauttunnel unter dem Vestmannasund.