Bergsteigen in Europa - der Elbrus

Der Elbrus ist der höchste Berg des Kaukasus. Der Berg ist eigentlich ein momentan inaktiver Vulkan mit einem Doppelgipfel. Der Ostgipfel ist 5.621 Meter hoch, während der etwa 1,5 Kilometer entfernte Westgipfel eine Höhe von 5.642 Meter über NN besitzt. Damit ist der Berg die höchste Erhebung Russlands. Bei Bergsteigern gilt der Elbrus als höchster Berg Europas.

Welche Besonderheiten zeichnen den Elbrus aus?

Der Berg liegt in der Grenzregion zwischen Russland und Georgien. Dessen Hauptstadt liegt knapp 300 Kilometer entfernt. Das gesamte Bergmassiv ist stark vergletschert. Das Eis bedeckt ungefähr 145 Quadratkilometer Fläche und fließt in 70 Gletschern zu Tal. Der Westgipfel trägt einen gut erhaltenen Krater von etwa 250 Meter Durchmesser, auf dessen Rand sich auch der höchste Punkt des Berges befindet. Der Elbrus ist bereits seit der Antike gut bekannt. In der griechischen Sage wurde an ihn der Held Prometheus geschmiedet, weil er für die Menschen das Feuer von den Göttern gestohlen hatte. Die Erstbesteigung des Ostgipfels erfolgte 1829 durch einen einheimischen Hirten und Träger, die des Westgipfels im Jahre 1874 durch ein englisches Expeditionsteam.

Was erwartet die Bergsteiger am Elbrus?

Der Berg ist im Vergleich zu anderen Gipfeln des Kaukasus touristisch relativ gut erschlossen. Das Bergmassiv liegt in einem Nationalpark, der alljährlich von mehr als 350.000 Touristen besucht wird. Davon kommen ungefähr 15.000 mit dem Ziel, den Gipfel zu erklimmen. Technisch gesehen ist der Elbrus relativ leicht zu ersteigen und stellt mittlere Anforderungen. Trotzdem ereignen sich jedes Jahr einige Todesfälle. Die Hauptursache dabei ist menschliches Versagen. Die Kletterer sind ohne Bergführer unterwegs, warten nicht bis sie sich an die Höhe und die örtlichen Bedingungen akklimatisiert haben, sind schlecht ausgerüstet und vorbereitet. Da die Winter sehr kalt werden, ist es ratsam, den Elbrus nur zwischen Mai und September zu ersteigen.

Welche Infrastrukturen sind auf dem Berg vorhanden?

Auf den Berg führen sowohl eine nördliche als auch eine südliche Route. Letztere ist populärer, da sie bequemer ist. Der Ausgangspunkt der Route ist ein Hotel in welchem die ersten Übernachtungen stattfinden. Von diesem Punkt aus gelangt man mit einem Sessellift bis zu den sogenannten Fasshütten, liegende Zylinder aus Stahl. Diese dienen der Aklimatisierung und Vorbereitung auf den Aufstieg. Bis zur Station auf 4.600 Meter Höhe ist ab da möglich mit dem Schneemobil zu fahren. Wählt man stattdessen die nördliche Route, übernachtet man in Zelten. Vom Basiscamp auf 2.500 Meter Höhe wird die Ausrüstung bis zum Lager auf 3.800 Metern Höhe zu Fuß transportiert. Der nördliche Aufstieg ist zwar schwieriger, dafür landschaftlich attraktiver als die südliche Route.