Schluchten, die man gesehen haben muss

Grand Canyon, Wutach, Gorges du Verdon

Vielen Outdoorern fallen bei Schluchten als erstes der Grand Canyon in den USA bzw. die Gorges du Verdon in Frankreich ein. Schöne Schluchten, bei denen sich eine Erkundung lohnt, gibt es auch hierzulande.
Man fühlt sich winzig, tief im Herzen der Erde, wenn die Wände links und rechts steil aufsteigen. Bei der Schluchtwanderung macht gerade dies den Reiz aus: Eine neue, abgeschiedenen Welt erschließt sich einem Schritt für Schritt. Der Grand Canyon besticht durch seine gigantischen Ausmaße und die Samaria-Schlucht auf Kreta durch ihre Ursprünglichkeit. Abenteuerlustige Wanderer werden bei einem Trek durch den Fish River Canyon in Namibia oder bei einer Tour auf den Spuren der Goldgräber in Neuseeland gefordert. Am blau-grün funkelnden Verdon geht es etwas zahmer zu, aber auch beim Wandern vor der Haustür, z. B. im Schluchtengewirr der Wutach oder im Bodetal im Harz.

Hier eine Auswahl der schönsten Schluchten

  1. Schluchten in Namibia - Fish River Canyon
    In Namibia hat der Fish River den größten Canyon in den Fels geschnitten. Er ist 650 Kilometer lang. Die Schlucht ist in den Wintermonaten (Mai – Oktober) sehr trocken. Den sehr fordernden Trek durch den Canyon kann man zu dieser Jahreszeit somit wagen. Der Trek hat eine Länge von 86 Kilometern.
     
  2. Schluchten in den USA - Der Grand Canyon
    Eine gute Kondition und Wasser ist für einen Trek durch die Schlucht aller Schluchten notwendig. Am gleichen Tag sollte man auf keinen Fall die 1.300 Höhenmeter wieder aufsteigen. Bei dem 450 Kilometer langem Grand Canyon gibt es bei der Gluthitze keine leichten Wege. Der beliebteste Abstieg ist der auf dem Bright Angel Trail, 15 km und Wasserstellen. Übernachtet wird auf dem Bright Angel Campground oder auch auf der Phantom Ranch. Hinab führen auch der South Kaibab Trail (sehr heiß, kein Wasser, 11 km) oder der North Kaibab Trail (härtester Zugang, 23 km).
     
  3. Schluchten in Neuseeland - Dilemma Creek
    Den Spuren der Goldgräber folgen Wanderer auf der Südinsel Neuseelands auf dem „Inland Pack Track“, mit einer Länge von 25 Kilometern. Ab dem Visitor's Center in Punakaiki dauert die Tour zwei Tage. Zum Gepäck gehören auch ein Zelt und die Verpflegung. Die Strecke besteht aus Schluchten, wilden Flüssen und dunklen Höhlen.
     
  4. Schluchten in Frankreich - Gorges du Verdon
    Die Lavendelfelder der Provence wogen violett, bevor sich ein Abgrund auftut: die Gorges du Verdon. Es geht 700 Meter hinunter. Unten sieht man den Verdon türkisfarben leuchten. Der Schlucht können Wanderer zum Beispiel dem Sentier Martel durch acht Meter breite Stellen folgen. Er ist 15 km lang, hat 650 Höhenmeter und man benötigt eine Lampe für die Tunnel. Beim Sentier de l'Imbut taucht der Verdon drei Mal kurz in Felstunnel abtauchen. Diese Strecke ist 8 km lang, hat 500 Höhenmeter und ist teils ausgesetzt, aber gesichert.
     
  5. Schluchten in Griechenland - Samaria-Schlucht
    Die Samaria-Schlucht ist bis zu 600 Meter tief und befindet sich auf der griechischen Insel Kreta. Die Wände sind an der engsten Stelle 3 Meter auseinander. Markiert ist der Weg gut, aber er benötigt eine gute Kondition. Auf der 17 km langen Strecke spenden Quellen unterwegs Wasser und man überwindet 1.300 Höhenmeter von Omalos hinab bis ans Meer.
     
  6. Schluchten in Deustchland - Wutachschlucht
    Im Hochschwarzwald liegt eine der wildesten deutschen Landschaften: das Schluchtengewirr der Wutach. Sie ist 200 Meter tief. Zu Fuß kann man dem Lauf der Wutach gut folgen. Von der Schatten- zur Wutachmühle kann man die 13 km lange Strecke an der Wutach in 5 Stunden entlang wandern. Auf dem Schluchtensteig kann man die Wutach- und ihre Nebenschluchten in 6 Tagen erkunden.
     
  7. Deutschland Schluchten - Bodetal
    Am Brocken im Harz entspringt die Bode. Auf den 10 km zwischen Treseburg und Thale wird das Bodetal zu einer Schlucht. Die Felswände ragen teilweise über 200 Meter auf. In steilen Kehren führt der Wanderweg an besonders engen Stellen vom Bachbett weg. Hier hat man dann beste Aussichten auf die Schlucht.
     
  8. Schluchten in Luxemburg - Wolfsschlucht
    Die enge Wolfsschlucht liegt in der kleinen Luxemburger Schweiz, nordwestlich von Echternach an der deutsch-luxemburgischen Grenze. Die Wolfsschlucht ist Teil einer Rundwanderung von Echternach über Berdorf, die 12 km lang und fordernd ist.
     
  9. Schluchten in Kroatien - Paklenica
    Aus dem Kroatischen übersetzt bedeutet Paklenica „kleine Hölle“. Der Nationalpark liegt im Velebit-Gebirge nahe der Küste. Die engen Klüfte, geheimnisvollen Höhlen und die bizarren Felsformationen sind für die ungewöhnliche Namensgebung verantwortlich. Auf über 150 km Wanderwegen können Wanderer das Naturparadies entdecken. Durch die Schluchten Velika und Mala Paklenica führt der eindrucksvollste Weg, den man bei einer sechsstündigen Rundtour absolvieren kann.
     
  10. Schluchten in Spanien - Barranco de Masca
    Im Nordwesten von Teneriffa liegt das Bergdorf Masca inmitten des Teno-Gebirges. Ein Ausflug hierher lohnt sich für Wanderer doppelt: Die wildromantische Masca-Schlucht schlängelt sich unterhalb des Ortes bis zum Meer. Der Weg durch das tief eingeschnittene Steinlabyrinth dauert ca. 3 Stunden. Möchte man die gleiche Strecke nicht zurückgehen, kann man im Anschluss eine Bootstour buchen. Mit dem Boot geht es an der dramatischen Steilküste entlang nach Los Gigantes.