Capoeira – Musik, Tanz und Kampf

Bei Capoeira handelt es sich um einen sogenannten "Kampftanz". Diese Sportart verbindet sowohl akrobatische Übungen, als auch Musik und Kampfbewegungen miteinander. Diese brasilianische Kampfkunst findet ihren Ursprung angeblich von verschleppten Sklaven aus Afrika, welche zur Kolonialzeit mit nach Brasilien kamen.

Im Laufe der Jahre wurde Capoeira fortlaufend weiterentwickelt. Durch neue Techniken und Kampfkünste wie Jiu Jitsu und Ringen, wurde der Capoeira immer weiter ausgebaut. Hinzu kamen unter anderem Techniken wie etwa neue Sprünge und verschiedene Saltos.

Den Capoeira prägen grundlegend drei wichtige Elemente: Kampf, Musik und Roda.

Mit Roda ist der Kreis gemeint, in welchen die Teilnehmer dieser Bewgungsform gegeneinander antreten.

Was zeichnet den Capoeira aus?

Die eingesetzten Kampftechniken verlangen den Sportlern einiges an Flexibilität ab. Die unzähligen Dretritte und eingesprungenen Tritten erfordern ein gewisses Maß an körperlicher Beherrschung. Ein weiteres Auszeichnungsmerkmal ist die gespielte Musik während des Kampfes. Diese besteht zu einem Großteil aus endlosen Rhythmen und Liedern, welche noch aus der Zeit der Sklaverei stammen.

Die Kampfbewegungen

Im Capoeira findet man viele verschiedene Bewegungen, welche alle über eigene Bezeichnungen verfügen. Je nach ort oder Gruppe können diese Bewegungen auch andere Namen tragen. Bewegungen dieser Sportart können sein: Ausweichbewegungen, Fluchtbewegungen, Ausschmückungen, Würfe und Betäubungsschläge. Auch wenn die Namen der Bewegungen zunächst auf rohe Gewalt hindeuten, ist es selten, dass während eines Spiels jemand verletzt wird. Grund hierfür ist, dass die einzelnen Spieler sich rücksichtsvoll bewegen. Bei dieser Sportart stehen die Bewegungen und der Einklang mit der Musik im Vordergrund.

Die Spielregeln

Capoeira basiert nicht auf festgelegten Regeln, allerdings existieren hierzu zwei Regelsysteme, welche zumindest ganz allgemein die Verhaltensweisen für Spieler bei einem Spiel festlegen.

Die Regeln werden in "Normative" und "Pragmatische" Regeln unterschieden. Zu den wichtigsten normativen Regeln gehört, dass man niemals versuchen soll, seinen Mitstreiter körperlich zu verletzen. So sind Schläge mit geschlossenen Fäusten und das Wegstossen oder Schubsen verboten.

Zu den pragmatischen Regelungen gehört unter anderem, dass man immer in Bewegung bleiben soll und andererseits keine Angriffe außer in Extremsituationen Blocken soll. Vielmehr ist es erwünscht den Angriffen mit gekonnten Bewegungen auszuweichen.

Der Spielkreis

Ein Capoeirakampf wird in einem sogenannten "Roda" ausgetragen. Dabei handelt es sich um einen Kreis, welchen alle Capoeira-Spieler bilden. An einem Punkt des Kreises befindet sich ein Musiker, welcher für den jeweiligen Kampf die Rhythmen vorgibt. Die Spieler hocken sich zu Beginn des Spiels vor die Instrumente und schauen sich kurz gegenseitig an. Nach dem Reichen der Hand begeben sich die Mitstreiter in die Spielfeldmitte und beginnen das Spiel.