Mit dem Mountainbike über die Alpen
Der Weg von Garmisch bis zum Gardasee beträgt 360 km und hat 5.500 Höhenmeter. Profis schaffen diese Strecke in etwa 2 Tagen. Für Freizeitradler ist dieser Weg in 5 Tagen zu schaffen. Diese Route wird Via Claudia Augusta genannt und gilt in Fachkreisen als Kinder-Alpencross. Dabei geht es am Eibsee vorbei und über den Fernpass, den Reschenpass sowie den Gampenjoch, der mit ca. 1.500 m eine der höchsten Erhebungen auf der Strecke ist. Es gibt auf der Route keine Todesschluchten und der Weg ist meist asphaltiert. Die Via Claudia Augusta wurde schon von den Römern benutzt. Mit Ochsenkarren ging es von Augsburg bis an die Adria.
MTB-Alpencross auf der Via Claudia
Am Fuß der Zugspitze geht es am frühen Morgen vorbei. Das Gras auf den frisch gemähten Wiesen duftet und das goldene Gipfelkreuz leuchtet. Am Schluss wird die Via Augusta sehr anstrengend. An 2 Tagen 3.000 Höhenmeter überwinden. Am ersten Berg, wo jeder sein eigenes Tempo fahren muss, geht es hoch auf 1.500 m zum Eibseeblick. Hier weicht der Asphalt dem Schotter. Es geht durch einem Wald, wo es schön kühl ist.
Transalp per Bike
Den Fernpass hinauf Wenn es gut läuft, wird der Eibseeblick schnell erreicht. Damit hat man höhenmetermäßig schon die Hälfte des ersten Tages geschafft. Aus dem Wald unter einem sieht man den See funkeln. Die Strecke geht nun bergab, man rollt ins Tal nach Ehrwald in Österreich. Bis jetzt fällt der Alpencross einen leicht. Im Rücken hat man jetzt die Zugspitze und vor einem wird das Gelände weiter. Jetzt geht es hinauf auf den Fernpass, wo man durch einen Wald fährt. Die Via Augusta ist tief und breit von den Römerkarren in die Erde gegraben. Auf dem Weg entlang der Via Augusta begegnet man nicht vielen Menschen.
Transalp auf dem Fahrrad über den Reschenpass
Hinter dem Fernpass kann man in einer Raststätte eine kleine Pause einlegen und sich etwas stärken. Das erste Etappenziel ist Imst. Doch vorher sollte man noch eine kleine Rast im Örtchen Taffern einlegen. Den hier ist eine Burg, das sogenannte Starkenberger Biermythos. Im Gärkeller dieser Brauerei befindet sich das erste Bierschwimmbecken der Welt. Hier kann man im 12.000 Liter Wasser, welches mit 300 Liter Bierhefe versetzt ist, baden.
Auf der zweiten Etappe geht es entspannt durch das Inntal. Zwischen dicht bewaldeten Bergrücken zieht es sich als langer, breiter Schlauch nach Süden. Die Strecke führt jetzt leicht bergauf. Hier führt auch der Jakobsweg entlang. Leider hört man hier den Lärm der Autobahn, die durch das Inntal führt. Dadurch ist das plätschern des türkisfarbenen Inn nicht zu hören. Im Juli sieht man im einige Kieselbänke, die jetzt blank liegen. In der Ferne sieht man schon die Burg Landeck.
Der Reschenpass
Zunächst läuft das Tal spitz zu und die Steigung nimmt zu. Der Inn fließt den Berg hinunter und der Radler fährt bergauf. Der Inn wird an der allerengsten Stelle von einer Holzbrücke überspannt und kurzzeitig ist man in der Schweiz. Hat man die Brücke überquert ist man wieder in Österreich. Hier führt ein schmaler Pfad ins Gestrüpp, dem bald im Wald Serpentinen folgen. Diese hinauf schieben einige ihre Fahrräder, da dieser Teil der Strecke ganz schön in die Waden geht.
Am dritten Tag der Tour geht es fast 100 km bergab auf der Südseite des Alpenhauptkammes. Es geht hinab bis nach Lana bei Meran auf asphaltierten Wegen. Die Ötztaler Alpen sieht man in Fahrtrichtung im Osten aufragen. Sie sind ca. 4.000 m hoch. Jetzt gelangt man an den Stausee Reschensee, aus dem nur noch ein Kirchturm der überfluteten Ortschaften herausragt. Nicht nur die Landschaft wird mediterraner. Beim überqueren der Straßen ist viel Rücksicht auf die Autofahrer zu nehmen. Dies bedeutet zum überqueren der Straßen die Lücken zwischen den Autos abpassen.
Bis nach Lana hat man 230 km hinter sich. Der vierte Tag beginnt mit einem Aufstieg von 20 km hinauf zum Gampenjoch, der sich auf 1.518 m befindet. Für viele beginnt hier der Alpencross erst richtig, da an zwei Tagen 1.500 Höhenmeter anstehen. Von der Straße wird auf ca. 1.000 m Höhe abgebogen und es geht nun einer Geröllpiste bergan.
Obwohl man beim Alpencross nicht immer auf die Schönheit der Natur achtet, bemerkt man auf der letzten Etappe die Schönheit der Brenta-Dolomiten. Über einen türmt sich hier Wand über Wand. Man durchquert die Ortschaft Andalo, der höchste Punkt der letzten Etappe mit 1.100 m, und fährt am Molveno-See vorbei. Manche denken, dass es jetzt nur noch waagerecht oder abwärts geht. Doch man kann sich leicht irren. Ab dem Molveno-See geht es 30 km bergauf auf einer Piste. Im Sommer kann das Thermometer hier um die 35 Grad anzeigen. Und doch zählt dieser Teil der Strecke zu den schönsten Abschnitten dieses Alpencrosses.
Hat man das Sarca-Tal erreicht, kann einem ein heißer Wind entgegen wehen. Doch ab hier geht es nur noch sanft bergab oder waagerecht weiter. Ist man an dieser Stelle hat man das Ziel schon fast erreicht. Man passiert den Sarca-Fluss, in dem Touristen auf Liegestühlen sitzen, endlose Hibiskushecken und die Steilwände oberhalb der Kletterstadt Arco. Im Hafen von Riva del Garda hat man dann sein endgültiges Ziel erreicht. Für die Fahrt zurück nach Garmisch kann man einen Shuttleservice nutzen.