Der Kangchendzönga

Der dritthöchste Berg der Erde nach dem Mount Everest und dem K-2 ist der Kangchendzönga, der die Grenze zwischen Nepal und Sikkim (Indien) bildet. Er hat eine Höhe von 8586 m und wurde am 25. Mai 1955 erstmals bestiegen. Von den Bewohnern von Sikkim wurde er, wie so viele andere Berge auch, als heiliger Berg verehrt und der Name stammt aus dem Tibetischen und bedeutet so viel wie: "Fünf Schatzkammern des großen Schnees". Dies bezeichnet entweder die fünf größten Gletscher oder die fünf höchsten Gipfel des Berges. Er ist der einzige 8000er, der neben dem Hauptgipfel noch drei weitere Gipfel über 8000 m Höhe hat. Die fünf höchsten Gipfel sind:

- Kangbachen Peak - 7902 m
- Kangchendzönga - Mittelgipfel - 8473 m
- Kangchendzönga - Südgipfel - 8476 m
- Kangchendzönga - Westgipfel - 8505 m
- Kangchendzönga - 8586 m.

Der Berg Kangchendzönga

1905 wurde die erste Expedition gestartet, die wegen eines Lawinenunglücks mit 4 Todesopfern in einer Höhe von 6500 m abgebrochen wurde. 1929 musste eine zweite Expedition aufgrund eines 5-tägigen Sturms in einer Höhe von 7400 m abgebrochen werden. 1930 musste eine weitere Expedition aufgrund des schlechten Wetters und wegen eines Schneesturms abgebrochen werden. Im darauf folgenden Jahr wurde eine Weitere aufgrund der Lawinengefahr in einer Höhe von 7700 m abgebrochen. Erst im Mai 1955 gelang die erste Besteigung des Hauptgipfels und 1979 die erste Besteigung ohne Sauerstoffflaschen. 1986 war die erste Winterbegehung und 1989 die erste Besteigung aller vier Gipfel über 8000 m von einem Team. 2006 startete die erste Frau zum Gipfel. Im Osten Nepal und des "Kantsch", wie der Kangchendzönga in Bergsteigerkreisen genannt wird, startet Gerlinde Kaltenbrunner die Besteigung. Mitte April erreicht sie mit ihrem Team das Basislager in 5400 m Höhe, um von dort aus den 7353 m hohen Kabru und den 7349 m hohen Mt. Talung zur Akklimatisierung zu besteigen. Beide sind vom Basislager aus gut zu erreichen. Im Alpinstil wird der Gipfel in Angriff genommen. Die anspruchsvolle Route der Erstbergsteiger wird ohne Hochträger, Sauerstoffflaschen und vorher angebrachte Fixseile gewählt und gemeistert. Biwaks werden für den Auf- und Abstieg gewählt, die Route wird vorher nicht erkundet. Erst 196 Bergsteigern ist dies bisher gelungen. Im Vergleich, auf dem höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest waren bisher 2500 Bergsteiger/innen.

Besonderheiten des Berges

Der Kangchendzönga verfügt über vier Grate auf, sie verlaufen in die vier Himmelsrichtungen. Nicht geradlinig, sondern mit Pfeilern und Ecken, die im Verlauf zu den niedrigeren Regionen des Berges führen. Aus diesem Grund ist jeder vierte Bergsteiger, der den Gipfel bisher erreicht hat, beim Abstieg ums Leben gekommen. Der Aufstieg von der Südost- oder Südseite ist aus politischen Gründen nicht möglich, weswegen dieser Gigant bisher nicht so oft bestiegen wurde.