Schweiz – Klettersteige

Für Klettersteiggeher ist die Schweiz ein Paradies. In den Walliser und Berner Alpen gibt es schöne Touren.

Tipp 1 – Fiescherhorli (2.893 m): Eggishorn-Klettersteig (200HM, B/C)

Einen tollen Abenteuer-Klettersteig im Hochgebirge bietet dieser Klettersteig in der Aletsch-Region. Besondere Anstrengungen sind hier nicht nötig. Schon der Ausstieg aus der Seilbahn bietet ein wunderschönes Panorama: Blick auf den Großen Aletschgletscher sowie die berühmten Viertausender Aletschhorn, Mönch und Jungfrau.Mehrere außergewöhnliche aber unterschiedlich konstruierte und schöne Hängebrücken sind auf diesem Klettersteig zu finden. Einen ganz besonderen Adrenalinkick bietet die spaßige Seilrutsche. Diese wird auch Tyrolienne genannt.

Tipp 2 – Tête du Betson (1.766 m): via Farinetta (420HM, B/C bis D)

Für unerschrockene Klettersteiggeher ist die Salentseschlucht das bevorzugte Ziel. Diese befindet sich unweit des Ortes Saillon im Rhonetal. Auf der Flucht vor der Polizei kam hier im Jahr 1880 der Schmuggler und Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet zu Tode. Im Jahre 2011 wurde entlang den Wänden an der Schlucht eine Abenteuer-Ferrata angelegt. Im zweiten Teil ist man sogar in einem Tunnel im Berg, entlang einer Wasserleitung, unterwegs. Hier ist eine große Portion Armkraft und Mut erforderlich. Ein perfekter Abschluss für die Tour ist der Abstieg hinunter zum Burghügel durch die Weinberge.

Tipp 3 – Lac de Moiry (2.249 m): via Ferrata de Moiry (200HM, C bis E)

Direkt vor der 148 m hohen Staumauer am Lac de Moiry steigt man mit einem etwas mulmigen Gefühl aus dem Auto. Auf der anderen Seite der Mauer liegt ein 2,4 km langer Stausee mit 77 Millionen Kubikmeter Wasser, dass gegen die Mauer drückt. Der Einstieg ist rasch erreicht, der sich im ersten Teil bis zu einer Hängebrücke hinauf schlängelt. Hier kann man auf der 80 m langen Brücke eine Rast machen und ein paar Fotos schießen. Die nächsten Meter, die einen erwarten, lassen sich ohne Probleme in die Kategorie Ferrata-Extrem einordnen.

Tipp 4 – Tière (1.234 m): Ferrata de Tiere (475 HM, C/D)

In Champéry im Schweizer Kanton Wallis begann der Tourismus mit der Eröffnung des Hotels „Dents du Midi“. Auf der anderen Talseite gegenüber dem Touristenort erhebt sich die imposante Wandflucht der „Rives“. Schon im Ortszentrum lässt diese Wandflucht die Herzen der Ferratisten höher schlagen. Doch hier verläuft „nur“ der Abstieg entlang. In Form der Galerie Défago ist es das Highlight der gesamten Tour. Im linken Teil befindet sich der Klettersteig, der über Bändern und zwei Brücken führt. Hier lautet die Devise: Hinaufklettern, um absteigen zu dürfen.

Tipp 5 – Roti Chüe (2.471 m): Baltschiedertalsteig (670 HM, D)

In den Berner Alpen im südlichen Bietschhornmassiv liegt das schönste Tal, das Baltschiedertal. Die umliegenden Dörfer werden durch das Tal mit frischem Wasser über die alte Wasserleitung Niwärch versorgt. Einen Eindruck über den aufwändigen Bau der Leitung erhält man beim Zustieg durch das malerische Tal. Im unteren Teil hat der alpine Klettersteig zwei unterschiedlich anspruchsvolle Varianten. Er zieht vom Wandfuß bis zur Wiwannihütte, die fast 700 Höhenmeter höher gelegen ist. Ein spektakulärer Felsturm ist die interessanteste Stelle.

Tipp 6 – Daubenhorn (2.942 m): Daubenhorn-Ferrata (1150 HM, D, Var. E)

Ein Klettersteig der Superlative in den Berner Alpen ist der Daubenhorn-Klettersteig. Damit man einen Höhenunterschied von etwa 1.000 m überwinden kann wurden hier um die zwei Kilometer Stahlseil und 200 Leitermeter verbaut. Eine ordentliche Portion Kondition werden besonders von den extrem langen Leitern, die teilweise überhängen, abverlangt. Die schwierigsten Stellen wurden durch unzählige Eisenstifte und -klammern entschärft. Doch je nach Variante erreicht den Schwierigkeitsgrad E. Nach ca. 6 Stunden hat man diesen Hammer-Klettersteig geschafft und steht auf dem Gipfel.

Tipp 7 – Jegihorn (3.206 m): Jegihorn-Ferrata (900 HM, C/D, Var. D/E)

Das Jegihorn ist über 3.000 m hoch und liegt im Berner Oberland, aber unter all den Viertausendern wirkt es wie ein Zwerg. Auf den Gipfel führt der Klettersteig über zwei Varianten und bietet ein außergewöhnliches Panorama. Entscheidet man sich im oberen Abschnitt für die extrem luftige Variante „Zitterpartie“, quert man über eine spannende Seilbrücke die Schlucht. Danach geht es ein Netz hinauf. Bei starkem Wind kann dies eine richtige „Zitterpartie“ werden. Dieser Klettersteig ist einer der höchstgelegenen der Alpen und für Könner ein wahrer Hochgenuss.