Schneeschuhwandern für Anfänger

Schneeschuhwandern für AnfängerWer nicht gerne Ski in Tiefschnee und Gelände fährt, für den ist das Schneeschuhwandern genau das richtige. Hier kommt man der Natur in den Bergen genauso nahe wie bei einer Skitour. Auch wenn eine gewisse Kondition für das Wandern mit Schneeschuhen vorausgesetzt wird, ist es technisch jedoch relativ anspruchslos.

Unterwegs im Stubaital auf Schneeschuhen

In der Sonne glitzern tausende kleine Schneekristalle, die schwerelos durch die kalte Winterluft schweben. Die jungen Fichten sind dick mit Schnee bedeckt und von den Zweigen hängen Flechten, die nur in besonders sauberer Luft wachsen. Anfänger auf Schneeschuhen sollten sie Stubaier Winterwelt nur mit einem Führer erkunden. Im tiefen Pulverschnee würde man ohne Schneeschuhe regelrecht versinken. Die Tellern an den Füßen bilden jedoch eine große Auflagefläche, so dass man auch im Winter problemlos querfeldein wandern kann. Dabei geht es am Fuß der Serles rund um das Waldraster Jöchl mitten durch die tief verschneiten und unberührten Wälder.

Tierspuren im Schnee

Durch den dichten Bergwald und über kleine Lichtungen gehen diese geführten Wanderung abseits gebahnter Wege und Markierungen. Dabei geht es vorbei alten Holzscheunen und über sonnenüberflutete Hochebenen, wo die Schneekristalle wie Diamanten glitzern. Hier hat man einen fantastischen Ausblick auf die Serles, die Tuxer, die Zillertaler Alpen, ins Wipptal, auf Innsbruck mit dem Kaarwendel und die Kalkkögeln über der Schlick. Abseits geräumter Wege und Pisten erlebt man die Winterlandschaft, wie sie ist: traumhaft, faszinierend, aber auch einsam, aufregend und wiederum beruhigend. Sämtliche Geräusche werden hier verschluckt, da alles zugedeckt ist mit einer dicken weißen Schicht „Puderzucker“. Obwohl es still ist sieht man an den vielen Tierspuren, dass nicht alle Winterschlaf halten. Die meisten Spuren stammen von Hasen, Rotwild, Rehen, Füchse, Marder und Rauhfußhühnern, doch tagsüber bekommt man sie selten zu Gesicht.

Geführte Schneeschuhtouren – empfehlenswert für Anfänger

Das Ziel ist bei einer Schneeschuhwanderung nicht so wichtig. Dabei geht es ums Gehen und die Erlebnisse während der Tour. Hierbei wird die Winterlandschaft intensiver erlebt und man hat Zeit für Erklärungen, lauschen auf die Geräusche und lesen der Tierspuren. Jedes Jahr möchten immer mehr Menschen in Gruppen die Landschaft mit Schneeschuhen erkunden, auch im Stubaital. Skitourengeher und Schneeschuhwanderer finden hier die besten Voraussetzungen und viele Möglichkeiten. Unterhalb der Waldgrenze sind für Schneeschuhwanderer die besten Touren zu finden. Dabei geht es rund um das Waldraster Jöchl bis zur Wallfahrtskirche Maria Waldrast. An Schneetouren nimmt das Interesse immer mehr zu. Für Anfänger und weniger Erfahrene werden Touren, die von einem ortskundigen Guide geführt werden, empfohlen. Auch wenn das Schneeschuhwandern einfach ist, so ist es doch anstrengend und man ist stolz auf seine Leistung, wenn man es geschafft hat. Dabei schätzt man das Erleben der Natur und die Bewegung und viele wollen etwas Neues ausprobieren. Die Tour wird meist so gewählt, dass der Anstieg zum Waldraster Jöchl am Anfang ist und man nach den Anstrengungen am Ende auf einem flachen Stück zur Serlesbahn zurück geht.

Fünf Schneeschuhtouren für Einsteiger

Österreich/Stubaier Alpen:
Waldraster Jöchl Von der Gondelbahn-Bergstation Koppeneck (1.605 m) ist es eine einfache Schneeschuhwanderung zum Waldraster Jöchl (1.878 m). Ca. 3 – 5 Stunden dauert diese Route. Entweder man nimmt vom höchsten Punkt den steilen Abstieg zum Wallfahrtskloster Maria Waldrast am Fuß der Serles und geht dann auf dem Wanderweg zurück zur Bergstation oder nimmt den Abstieg vom Kreuz in Richtung Osten. Hier befinden sich die freien Flächen der Gleinser Böden. Zum Koppeneck geht es der Loipe entlang und anschließend fährt man mit der Gondel ins Stubaital nach Mieders.

Österreich/Verwallgruppe:
Wannaköpfle Es ist eine genussreiche Schneeschuhwanderung und erfordert eine gute Kondition bei ca. 1.000 Höhenmetern.Vom Bartholomäberg, einem Sonnenplateau im Montafon, beginnt ein dreistündiger, aber problemloser Anstieg. Den Aussichtsgipfel auf 2.032 m Höhe erreicht man über Wiesenhänge, Lichtungen und sanfte Bergrücken.

Österreich/Ötztaler Alpen:
Kreuzjoch Auf einen tollen Aussichtsgipfel gelangt man über sonnige Südhänge. Mit einem Anstieg von ca. 4 Stunden ist die Hochwintertour nicht gerade kurz. Den Ausgangspunkt Piller (1.353 m) erreicht man von Wenns am Eingang ins Pitztal. Durch lichten Wald und über freie Wiesen folgt man dem Sommerweg zur Galflunalm (1.960 m), die von Freitag bis Sonntag bewirtschaftet wird. Zum großen, etwas vorgeschobenen Kreuz steigt man über freie Südosthänge auf und geht weiter zum eigentlichen Gipfel auf 2.464 m. Er bildet den östlichen Abschluss des Venet.

Italien/Dolomiten:
Hanigerschwaige Die Kulisse der einfachen aber konditionell anstrengenden Wanderung bilden die schroffen Felszacken der Rosengartengruppe im Tierser Tal. Die Gehzeit beträgt hier ca. fünfeinhalb Stunden. Startpunkt ist der Parkplatz gegenüber des Hotels Cyprianerhof in St. Zyprian. Weiter geht es auf einem ausgeschildertem Weg zum Nigerpass. Auf einer als Rodelbahn genutzten Forststraße gelangt man zur Abzweigung zur Baumannschwaige. Die Markierungen führen einen nun zu den Angelwiesen am Fuß der Vajolettürme und zur Hanigerschwaige auf 1.904 m Höhe. Über die Plafötschwiesen geht der Abstieg zurück zum Cyprianerhof.

Deutschland/Allgäuer Alpen:
Steinmandl Im Kleinwalsertal im Gebiet der Schwarzwasserhütte ist ein kleines Paradies für Schneeschuhwanderer zu finden. Gleich mehrere Gipfel kann man hier mit einer Aufstiegszeit von ca. 2 Stunden von der Hütte aus erreichen. Der Steinmandl mit einer Höhe von 1.981 m ist das beliebteste Ziel.