Holsteinische Schweiz – Wandern durch das Land der Hügel, Seen und Knicks

In der Holsteinischen Schweiz wandert man an Ufern einsamer Seen entlang, beobachtet schnatternder Wasservögel, sitzt auf einem Baumstamm und lässt die Füße ins Wasser baumeln oder man geht durch einen lichten Buchenwald. Es ist ein seltsamer Name für eine Landschaft zwischen Nord- und Ostsee. Menschen bekamen im 19. Jahrhundert erstmals etwas Freizeit und wurden neugieriger. Der Tourismus nahm seinen Anfang. Jedoch war das Reisen zum Zeitvertreib in jener Zeit ein Privileg der reicheren Bürger. Die Schweiz war damals eines der beliebtesten Reiseziele, vor allem durch Reisebeschreibungen, wie zum Beispiel von Mark Twain. Ein Malenter Hotelier nannte sein Haus „Holsteinische Schweiz“. Damit wollte er wohlhabende Reisende anlocken, was mit dem Markenzeichen Schweiz anscheinend funktionierte. Zunächst übertrug sich der Name auf den Bahnhof Malente und später auch auf die gesamte Gegend.

Die Holsteinische Schweiz ist nicht so platt, wie die anderen Landschaften in Schleswig-Holstein. Durch die Gletscher der Eiszeit sind echte Hügel entstanden und Seen wurden von den Eismassen gebildet. In der Wanderregion sind über 200 glasklare Seen zu finden. Der größte ist der Plöner See mit ca. 30 km² und 20 Inseln.

Man sammelt bei der Wanderung durch die hügelige Landschaft mehr Höhenmeter, als man zunächst denkt. Jeder kann diese Strecken bewältigen, da sie sehr leicht sind. Möchte man doch nicht die gesamte Tour gehen, kann man den Weg durch Benutzung der Bahn zwischen Eutin und Malente bzw. Plön verkürzen. Alternativ kann man auch eine der angebotenen Seerundfahrten dazu nutzen. Es gibt mehrere Routen durch diese Gegend. Möchte man mehrere Tage wandern, kann man diese miteinander verbinden und bekommt so locker 100 km zusammen.

Die Acht-Seen-Runde

Plön, Fernblicke, Seen und ein Wasserschloss

Diese Strecke hat eine Länge von 17km und man überwindet 300 Höhenmeter. Man benötigt dafür ca. 4 – 5 Stunden. Im Uhrzeigersinn geht es im Norden von Plön rund um den Trammer See und den Schöhsee. Der Parkplatz am Schwanensee, welcher mitten in der Stadt Plön liegt, ist der Startpunkt. Am Wochenende parkt man in der Innenstadt kostenlos. Nach ein paar Metern gelangt man zum Stadtarm der Schwentine, der über eine kleine Brücke gequert wird. Um zum Nordende des Schwanensees zu gelangen hält man sich immer links. Früher hieß das Gewässer Drecksee, da er durch die ansässigen Gerber und die Ableitungen der Stadt verschmutzt wurde. Doch diese Zeiten sind glücklicher Weise vorbei.

Um zum Ufer des kleinen Trentsees zu gelangen geht man unter der B76 hindurch und geht hinüber zur Bürgermeister-Kinder-Straße. Umringt ist das Trentsee-Ufer von Häusern mit schönen Seegrundstücken. Etwas weiter ist der Trammer See durch eine kleine Aue mit dem Trentsee verbunden. Zu den Hügel am gegenüberliegenden Ufer hat man von hier einen wunderschönen Blick. Der Trammer See ist von Wald und Schilf umrahmt und in der Mitte reihen sich kleine Inseln auf. Um dorthin zu gelangen überquert man die Brücke der Aue und gelangt in eine Wohnsiedlung. Diese zieht sich entlang des Ufers des Trammer Sees. Hier kann man traumhafte Seegrundstücke und gärtnerische Kleinode bewundern. In den Vorgärten sieht man die ein oder andere Kuriosität.

Höhepunkt einer Aussicht

Jetzt geht es ein paar Meter der B76 entlang, bevor man dem Wanderweg folgt, der unmittelbar am Seeufer abzweigt. Über diesen Weg erreicht man das Gut Tramm. Es kommt einem vor, als würde sich das Gut teilweise in einem Wäldchen verstecken. Um zum See zu gelangen, biegt man an der Badewiese des gleichnamigen Dorfes ab. Der vielleicht schönste Teil des Wanderweges folgt nun, denn es geht am bewaldeten Seeufer entlang, bevor es flott bergauf geht. Die Aussicht über den blauen Trammer See wird mit jedem Schritt besser. Auf einer Wiese lädt eine Ruhebank die Wanderer zum Verweilen und Genießen der wunderschönen Aussicht ein. Hier kann man eine Brotzeit einlegen und sich dabei den Blick zur Plön schweifen lassen. Man kann auch versuchen die verschachtelten blauen Seeflächen, die alle miteinander verwoben zu sein scheinen, zu identifizieren: Plöner See, Trammer See, Stadtsee. Kleiner Plöner See.