Bergsteigen in Afrika - Der Kibo

Afrika bietet Bergsteigern viele Möglichkeiten ihr Hobby auszuleben. Ob an den schneebedeckten Hängen des Atlasgebirges mit dem 4165 Meter hohen Toubkal oder dem 5199 Meter hohen Mount Kenia in den ostafrikanischen Bergen. Afrika hat viele große Gebirge. Die meisten Bergsteiger zieht es jedoch in den Kilimandscharo Nationalpark. Das Kilimandscharo Gebirge im Nordosten Tansanias ist das größte freistehende Bergmassiv Afrikas. Die höchste Erhebung ist der 5895 Meter hohe Kibo, welcher auch Uhuru Peak genannt wird. Die Erstbesteigung des Kibo gelang 1889 dem Leipziger Bergsteiger und Forscher Hans Meyer gemeinsam mit dem Österreicher Ludwig Purtscheller und dem afrikanischen Bergführer Yohani Kinyala Lauwo. In den 80er Jahre nahmen die Besteigungen rasant zu. Mitte der 90er Jahre bestiegen zirka 15000 Menschen das Bergmassiv. Im Jahre 2012 nahmen 30000 Touristen die Besteigung des Uhuru Peak in Angriff. Für geübte Bergsteiger bietet der Berg kaum technische Schwierigkeiten und ist ist 7 Tagen ohne weiteres zu erklimmen. Trotz der rasant steigenden Gebühren der Nationalparkverwaltung, nimmt der Besucherstrom weiter zu.

Verschiedene Routen zum Kibo

Die Nationalparkverwaltung gibt verschiedene Routen für die Besteigung vor. Zu erwähnen ist, dass der Berg nicht auf eigene Faust bestiegen werden darf. Es muss mindestens ein Bergführer engagiert werden. Das Agieren von Trägern und Köchen ist nicht vorgeschrieben. Die am höchsten frequentierte Route ist die Marangu Route. Diese Route ist bestens gesichert und verfügt über befestigte Hütten an jedem Etappenziel. Die Hütten werden bewirtschaftet und bieten Getränke und Speisen an. Einen der schönsten Aufstiege bietet die Machame-Route. Diese Route ist die landschaftlich reizvollste Route. Auf den Tagesstops wird in Zelten geschlafen. Für ihre Verpflegung müssen die Bersteiger selbst sorgen. Eine der spektakulärsten Routen ist die Rongai-Route. Sie beginnt im Norden des Nationalparks an der Grenze zu Kenia. Die Route wird durchschnittlich nur von 10% der Bergsteiger gebucht. Die ersten Kilometer bis zur 4000 Meter Marke werden recht zügig zurückgelegt. Diese Route ist nur für erfahrene Wanderer und Alpinisten geeignet. Darüber hinaus gibt es noch rund ein Dutzend andere kommerzielle Routen. Für welche Route man sich entscheidet, hängt neben der körperlichen Fitness, auch vom Geldbeutel ab.

Anreise und Vorbereitung auf die Besteigung des Kibo

Von Deutschland bieten sich zwei Flugrouten an. Es besteht die Möglichkeit mit KLM (über Amsterdam) oder mit Ethiopian Airlines direkt den Kilimanjaro International Airport anzusteuern.Dieser liegt nur zirka 50 Kilometer vom Fuße des Bergmassivs entfernt. Eine weitere Route zum Berg führt über Nairobi in Kenia. Dieser Flughafen wird von vielen Fluggesellschaften aus Deutschland angeflogen. Welcher Flughafen ansteuert werden sollte, hängt auch von der gewählten Route ab. Die Besteigung des Kibo ist das ganze Jahr über gefahrenlos möglich. Am besten eignet sich die Trockenzeit von Dezember bis März. Der kalte Juni und Juli mit seinen sternenklaren Nächten ist vielleicht die schönste Zeit den Berg zu Besteigen. Aber gerade in diesen Monaten ist der Besucherandrang sehr hoch. Spezielle Bergausrüstung braucht man für die Besteigung nicht. Jedoch muss unbedingt die richtige Kleidung mitgeführt werden. Am Fuß des Berges herrschen tropische Temperaturen. In den Höhenlagen ab 3000 Metern fällt die Temperatur nachts unter den Gefrierpunkt. Auf dem Gipfel sind Temperaturen unter minus 20 Grad keine Seltenheit. Der größte Feind am Kibo ist die Höhenkrankheit. Es müssen unbedingt 2-3 Tage zur Akklimatisierung eingeplant werden. Dabei empfiehlt es sich, Wanderungen zu anderen, tieferen Gipfeln zu unternehmen und zur Übernachtung wieder abzusteigen. Natürlich sollte jeder der diesen Berg besteigt über die nötige körperliche Fitness verfügen.